Pflegemindestlöhne steigen ab 1. Mai 2020 stufenweise weiter

Nachdem sich die Pflegemindestlohnkommission auf neue Mindestlöhne in der Pflege geeinigt hat, werden die Pflegemindestlöhne auch in den nächsten Jahren wieder stufenweise erhöht, beginnend ab. 1. Mai 2020. Neu ist aber eine Unterscheidung der Pflegemindestlöhne nach Qualifikation. Danach gelten nun für die Pflege- und Betreuungskräfte in Pflegebetrieben:

 

I. Westdeutsche Bundesländer und Berlin

  1. Hilfskräfte ohne formale Qualifikation
  • ab 1. Mai 2020: 11,35 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. Juli 2020: 11,60 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2021: 11,80 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. September 2021: 12,00 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 12,55 Euro brutto / Stunde

 

2. Pflegekräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung:

  • ab 1. April 2021: 12,50 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 13,20 Euro brutto / Stunde

3.  Pflegefachkräfte

  • ab 1. April 2021: 15,00 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 15,40 Euro brutto / Stunde

II. Ostdeutsche Bundesländer (ohne Berlin)

  1. Hilfskräfte ohne formale Qualifikation
  • ab 1. Mai 2020: 10,85 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. Juli 2020: 11,20 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2021: 11,50 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. September 2021: 12,00 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 12,55 Euro brutto / Stunde

 

2. Pflegekräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung:

  • ab 1. April 2021: 12,20 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. September 2021: 12,50 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 13,20 Euro brutto / Stunde

3.  Pflegefachkräfte

  • ab 1. April 2021: 15,00 Euro brutto / Stunde
  • ab 1. April 2022: 15,40 Euro brutto / Stunde

Die vollständige Verordnung mit allen ihren Details und auch Ausnahmen für bestimmte Arbeitnehmer/innen wurde am 28. April 2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht (hier einsehbar).

 

Neu ist zudem ein zusätzlicher Urlaubsanspruch über den gesetzlichen Mindesturlaub hinaus (Mehrurlaub). Der Zusatzurlaub beträgt 5 Tage für 2020 sowie jeweils 6 Tage für 2021 und 2022 bei einer 5-Tage-Woche.

 

Hinsichtlich der arbeitsrechtlichen Berücksichtigung der neuen Mindestlohnregelungen und auch zu den Themen Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft empfiehlt sich eine anwaltliche Beratung.